Regiopolregion: Medizincampus Koblenz ist gutes Beispiel

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Neuwieder WirtschaftsForum sieht sich bestätigt

Das Neuwieder WirtschaftsForum begrüßt den Vorstoß vom Bundeswehrzentralkrankenhaus, dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, dem Katholischen Klinikum Koblenz-Montabaur, der Marienhaus GmbH und der Rhein-Mosel-Fachklinik, einen Medizincampus einzurichten. Medizinstudierende sollen in den Partnerkliniken ihre klinische Ausbildung absolvieren. Zunächst 36, langfristig 60 Studierende pro Semester, für das zweite und dritte Staatsexamen, möchten die Kliniken in die Region holen.

„Das ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir uns die Regiopolregion vorstellen“, kommentiert Frank Wolsfeld die Pläne. Der Sprecher des WiFo Arbeitskreis Standortentwicklung begrüßt, dass mit der Marienhaus GmbH eine Klinik aus dem Kreis Neuwied mit an Bord ist. Das WiFo wünscht sich, dass sich Landrat Achim Hallerbach und Oberbürgermeister Jan Einig ihren aufgeschlossenen Kollegen aus dem Kreis Mayen-Koblenz anschließen, um den politischen Druck in Mainz erhöhen. Dazu möchte das WiFo den Oberbürgermeister und Landrat an einen runden Tisch bitten. „Wir sollten uns überlegen, ob der Medizincampus nicht auch auf andere Bereiche zu übertragen ist“, sagt Frank Wolsfeld. Die Region bestünde aus für sich genommen schon starken Städten und Landkreisen. Der AK-Sprecher ist sich sicher, dass man aber gemeinsam sehr viel mehr bewegen kann.

„Zur Umsetzung des Medizincampus bedarf es den landespolitischen Willen“, unterstreicht Marion Blettenberg. Für sie ist es an der Zeit, dass sich endlich etwas in Sachen Regiopolregion tut. Praktisch seit der Vereinsgründung vor 20 Jahren setzt sich das WiFo für die Stärkung des hiesigen Wirtschaftsraums ein. „Der Norden von Rheinland-Pfalz wird seit Jahren von der Landesregierung, unabhängig der Regierenden, vernachlässigt“, hat Marion Blettenberg beobachtet. Dabei bedürfe die Region zwischen den beiden großen Metropolregionen Köln/Bonn und Rhein/Main einer besonderen Aufmerksamkeit. „Um unserer prosperierenden Wirtschaft eine langfristige Perspektive zu bieten, brauchen wir qualifizierte junge Menschen“, sagt die WiFo Ehrenvorsitzende Brigitte-Ursula Scherrer. Der Medizincampus sei ein weiterer Meilenstein dorthin. Schon heute gebe es enge Kooperationen zwischen der Hochschule Koblenz und der Uni Koblenz mit zahlreichen Betrieben. Ziel müsse sein, so Brigitte-Ursula Scherrer, die Studierenden nach ihrem Examen in der Region zu halten. Hervorragende Rahmenbedingungen seien jedenfalls vorhanden: eine gute Infrastruktur, bezahlbarer Wohnraum und jede Menge weicher Standortfaktoren, die zum Wohlfühlen dazu gehören.