„Generationenmythos“ – Risiko Schubladendenken
Rege wurde der Stammtisch im food-hotel genutzt, um im Anschluss das Gehörte, gemeinsam mit David Jung und Jens Freiwald vom Quest-Team, zu vertiefen und zu diskutieren.
Potentialentwickler vom Quest-Team zu Gast beim WirtschaftsForum
Zu einem spannenden Impulsvortrag traf sich kürzlich der WiFo-Arbeitskreis Standortentwicklung und WiFo-Freunde im Neuwieder food hotel.
David Jung und Jens Freiwald vom „Quest-Team Die Potentialentwickler“ setzten sich mit dem Generationenmythos und den Typologien auseinander. Arbeitskreissprecher Frank Wolsfeld begrüßte die beiden Experten sowie Oberbürgermeister Jan Einig, den das Thema ebenfalls interessierte.
Denn ob Verwaltung oder Wirtschaft, die Ressource Personal ist knapp. In der Regel ist die Zahl von Kandidaten auf offene Stellen überschaubar. „Potenziell geeignete Bewerber in Schubladen wie Generation Boomer, X oder Y zu stecken, kann sich heute keiner leisten“, leitete Frank Wolsfeld zum Quest-Team über. Das Problem: Genau dies liegt in der Natur des Menschen. „Der Mensch neigt zur Einfachheit. Dabei helfen ihm Kategorisierungen.
Diese sorgen für Sicherheit und Erleichterung“, erklärte David Jung. Anhand sogenannter Kippbilder veranschaulichte Jens Freiwald, dass das Vermeintliche nicht unbedingt der Wirklichkeit entspricht. Er unterstrich: „Die Welt ist nicht eindeutig. Menschen erschaffen sich ihre eigene Wirklichkeit“. Moderne Generationen habe es zu jederzeit gegeben und hätten ihren Ursprung in der Soziologie, führte David Jung fort. Heute sei es jedoch die Wirtschaft und das Marketing, die ihre Botschaften mittels Generationen versuchen treffend zu adressieren. Dabei gebe es weder empirische noch wissenschaftliche Belege für den jeweiligen Zeitraum. „Oftmals gibt es sogar mehr Gemeinsamkeiten im Zeitraum zwischen den Generationen als innerhalb“, erläuterte Jens Freiwald.
Die Experten warnten vor der sogenannten Gruppenidentität. In Wahrheit sei, jeder Mensch ist ein Original – wie beim Fingerabdruck. „Der Individualität des Menschen ist Vorrang einzuräumen“, erklärte David Jung. Statt die Schublade zu bemühen, müsse dem Gegenüber Offenheit entgegen gebracht werden. Im Anschluss an den Impulsvortrag bot der WiFo Stammtisch die Gelegenheit das Gehörte noch einmal intensiv mit David Jung und Jens Freiwald zu besprechen und diskutieren.
Aber auch über das Thema hinaus konnte das Quest-Team, seit vielen Jahren Mitglied im WiFo, interessante Anregungen für die Qualifizierung von Potentialträgern und dem Coaching von Mitarbeitern geben.
Das Quest-Team ist unter anderem akkreditiertes ECA-Lehrinstitut des europäischen Coaching-Verbandes.
Foto: © Frank Flügel